Abgeschickt von Lu Wunsch-Rolshoven am 15 Februar, 2002 um 12:21:33
Antwort auf: Re: Vielleicht Esperanto und Englisch? von Ro am 08 Februar, 2002 um 15:28:08:
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: : Selbst wenn man sehr gut Englisch kann und sich vielleicht auch daran gewöhnt hat, Englisch zu sprechen - für die Gesprächspartner trifft das oft nicht zu. Mir hat mal jemand erzählt, in England sei er immer nett aufgenommen worden - in Frankreich hingegen hätte er keinen rechten Zugang gefunden. Ich war erstaunt - ich war oft in Frankreich und konnte das nicht nachvollziehen. Auf meine Nachfrage kam heraus, daß der betreffende in England Englisch gesprochen hatte - und in Frankreich auch. - Das Problem mag in Frankreich stärker sein als in anderen Ländern, vielleicht in Skandinavien seltener - für wenige Menschen in Süd- und Osteuropa ist Englisch eine vertraute Sprache, in der sie ausdrücken können, was sie denken und fühlen.
: Diese Argumentation finde ich sehr schlecht.
Das tut mir leid ;-)
: Es gibt sicherlich Befindlichkeiten bestimmter Nationen gegenüber bestimmten anderen Sprachen (z.B.Franzosen gegenüber Englisch).
Es gibt vor allem viele Leute, die zwar Englisch sprechen, wenn es nicht anders geht - aber nicht darauf versessen sind, diese Tätigkeit länger als unbedingt nötig auszudehnen.
: Hier wird aber etwas durcheinandergebracht.
Schade.
: Im täglichen Leben wird wohl niemand auf die Idee kommen in einem beliebigen Land eine Kommunikation mit fremden Leuten auf Esperanto anzufangen.
Ja. Und? Wenn ich sage, dass Englisch in einer bestimmten Beziehung nicht ideal ist, dann heißt das nicht, dass ich meine, heute könnte man genau dasselbe mit Esperanto zufriedenstellend lösen.
: Wenn ich in einem anderen Land eine Auskunft
haben will, z.B. in einem Hotel oder Flughafen, werden ich es am besten auf Englisch tun.
Mache ich ganz anders. In der Deutsch-Schweiz, Österreich und Südtirol spreche ich einfach deutsch. In den Niederlanden und in Flandern niederländisch, in Frankreich französisch, in Spanien spanisch, in Italien italienisch, in Polen versuche ich mich mit meinem Polnisch durchzuschlagen, in Portugal mit Portugiesisch. In den anderen Ländern (sind nicht so viele, ich kann leider nicht nur herumreisen) versuche ich meist erstmal eine dieser Sprachen. Deutsch funktioniert oft auch ganz gut. Ach ja, in englischsprachigen Ländern spreche ich natürlich englisch; da bin ich aber sehr selten.
: Zum Beispiel kann ich mich in Griechenland mit Englisch sehr gut unterhalten.
Schön.
: Ausgenommen Taxi-Fahrer aber die können bestimmt auch kein Esperanto. Esperanto ist halt keine internationale Sprache.
Das klingt etwas erstaunlich, wenn man weiß, dass es Esperantosprecher in mehr als hundert Ländern gibt. Da würde ich gerne erstmal eine Definition von "internationale Sprache" lesen, um die Aussage nachvollziehen zu können.
: Der Vergleich der Situation während eines Esperanto-Treffens mit dem normalen Zusammenleben von unterschiedlichen Kulturen ist wohl nicht geeignet.
Ein solcher Vergleich wäre nicht sinnvoll. Man muss schon Esperanto-Treffen mit Ferienreisen ohne Esperanto vergleichen. Nach allem, was ich so gehört, gelesen und erlebt habe, ist das Miteinander der Menschen aus verschiedenen Ländern bei den Esperanto-Treffen zumeist intensiver. - Für das Zusammenleben von unterschiedlichen Kulturen ist es natürlich meist sinnvoll, die örtliche Sprache zu lernen.
: Sicherlich sind Leute mit gleichen Interessen (hier Esperanto) aufgeschlossener gegenüber anderen.
Genau. Bei den Esperanto-Treffen findet man viele recht aufgeschlossene Leute. Das ist doch sehr schön, nicht wahr? Also ich jedenfalls habe das immer sehr genossen.