18.02.2013
en Esperanto
Pressemitteilung - frei zur Verwendung
Die Unesco hat den 21. Februar zum Welttag der Muttersprache ausgerufen. Eine der Muttersprachen ist die internationale Sprache Esperanto - auch wenn dies nur wenig bekannt ist. Dem Linguisten Harald Haarmann zufolge gibt es mittlerweile weltweit einige tausend Esperanto-Muttersprachler. Sie wachsen in der Regel mit noch einer zweiten Sprache auf. In Berlin gibt es derzeit sieben Kinder und Jugendliche mit Esperanto als Muttersprache.
Esperanto-Muttersprachler der zweiten und dritten Generation
Es gibt heute bereits Esperanto-Muttersprachler der zweiten und der dritten Generation - also Menschen, bei denen schon ein Elternteil oder einer der Großeltern mit dieser völkerverbindenden Sprache als Muttersprache aufgewachsen ist.
Deutscher Botschafter in Moskau:
Mit Esperanto als Muttersprache aufgewachsen
Esperanto als Muttersprache hatte auch Ulrich Brandenburg, deutscher Botschafter in Moskau; seine Eltern sprachen mit ihm und seinen Geschwistern in den ersten Lebensjahren vor allem diese internationale Sprache. Der Investor George Soros und der Nobelpreisträger Daniel Bovet haben Esperanto etwas später als Kinder zuhause gelernt - auch ihre Eltern sprachen Esperanto und hatten oft Besuch anderer Esperantosprecher.
Esperanto: Muttersprache seit 1904
Erste Esperanto-Muttersprachlerin war Emilia Gastón aus Spanien, die am 2. Juni 1904 geboren wurde. In Deutschland war Ino Kolbe, geboren 1914, eine der ersten Esperanto-Muttersprachlerinnen.
Mehrere Millionen Menschen haben Esperanto gelernt
Die Grundlagen der internationalen Sprache Esperanto wurden 1887 von dem Polen Ludwig Zamenhof in einer kleinen Broschüre veröffentlicht. Seither hat die Sprache sich in alle Weltteile ausgebreitet - selbst in fernen Ländern wie Nepal, Burundi oder Nicaragua kann man Kontakt zu örtlichen Esperantosprechern finden. Einige hunderttausend Menschen sprechen Esperanto regelmäßig, ein paar Millionen haben Esperanto gelernt; weniger als Ludwig Zamenhof es erhofft hatte - sehr viel mehr als die Gegner des Esperanto vorausgesagt hatten.
Wikipedia und Firefox in Esperanto
Es gibt eine Esperanto-Version der Wikipedia mit 175 000 Artikeln, Google Translate übersetzt Esperanto in über sechzig Sprachen, viele Programme wie Mozilla Firefox sind in Esperanto-Ausgaben verfügbar. Die chinesische Regierung veröffentlicht auf esperanto.china.org.cn täglich Nachrichten in Esperanto als einer von zehn Sprachen.
Quellen und weitere Informationen
Pressetexte zu Esperanto
Unesco
Haarmann
Harald Haarmann: Kleines Lexikon der Sprachen. Von Albanisch bis Zulu. Beck Verlag, München 2001 (S. 115–116)
Ulrich Brandenburg
George Soros
Daniel Bovet
Ines Gastón (in Esperanto)
Ino Kolbe
Buch: Ino Kolbe. Mein Leben mit und für Esperanto. Leipzig 2002
Wikipedia über Esperanto (auf deutsch) und in Esperanto
Google Translate
Firefox in Esperanto